Nach der erfolgreichen Premiere im vergangen Jahr kamen am Donnerstag wieder zahlreiche SEM/SEA-Verantwortliche aus dem gesamten deutschsprachigen Raum nach Jena, um sich über verschiedene Aspekte des Suchmaschinenmarketings auszutauschen. Das Spektrum reichte von AdWords-Kampagnen-Insights über Test-Szenarios und Google Analytics-Berichte bis zu YouTube-Anzeigen. Überhaupt konzentrierte sich alles auf Google’s Performance-Platform(en). Schade, daß ein kompetenter Ansprechpartner für Product Management aus dem Hause Google fehlte, um über jüngste oder geplante Neuerungen zu informieren. Andere Anbieter für bezahlte Suchwerbung – Yahoo! Bing, Yandex, Baidu, Seznam – spielten in den Sessions keine Rolle.
Im Vergleich zum Vorjahr war das Niveau der Vorträge etwas niedriger, dafür die Diskussionen während der Sessions oder in den Pausen spontaner und intensiver. Unterschiedliche Herangehens- und Denkweisen im Kampagnenmanagement bleiben charakteristisch für das Suchmaschinenmarketing. Die Organisatoren sind sehr um den fachlichen Austausch „auf Augenhöhe“ bemüht und so fehlte der auf anderen Online Marketing Veranstaltungen übliche Starrummel.
Highlights gab es trotzdem! Martin Röttgerding, Bloofusion berichtete über Erstaunliches aus dem Such-Werbenetzwerk. Er klärte nicht nur über die Herkunft „seltsamer Kategorie-Baum-Suchbegriffe“ in den Suchbegriffsberichten auf, sondern zeigte auch wie diese für ein gezieltes Keyword Targeting auf ebay und Amazon eingesetzt werden können. Die Ergebnisse seiner Fallbeispiele am Rande des Machbaren in AdWords: 15% bis 50% höherer ROI, aber Umsatzsteigerungen von gerade mal 1% bis 2% im Vergleich zu Kampagnen auf google.de.
Thomas Grübel, InBiz-Betreiber und einer der SEAcamp-Initiatoren begeisterte abermals mit live vorgeführten Scripting-Kunststücken. Seinen Appell, das vielfältige Automatisierungspotenzial beim Kampagnenmanagement zu nutzen, beschräkte er nicht auf den Einsatz von Microsoft Excel Macros, sondern spannte den Bogen bis in die Möglichkeiten der Google-Welt. Hier stehen mit AdWords Scripts, AWQL, Google Docs, App Scripts und Google Sites leistungsfähige Werkzeuge für das Exportieren, Importieren, Modifizieren und Darstellen von AdWords-Daten zur Verfügung.
Nicht nur technische auch juristische Fragestellungen konnten die SEAcamp-Teilnehmer begeistern. Peter Hense, Spirit Legal LLP, gab wichtige Denkanstösse bei der Bewertung von Haftungsrisiken infolge von Marken- oder Wettbewerbsrechtsverletzungen. Deutlich räumte er mit dem weit verbreiteten Mythos auf, die Nicht-Rechtmäßigkeit beim Verwenden fremder Marken-Begriffe betrifft nur die Anzeige und nicht das Keyword.
Der Erfolg der Veranstaltung gibt den Machern des SEAcamps recht. Trotz steigender Nachfrage soll die Veranstaltung im aktuellen Rahmen bleiben. Wer sich im kommenden Jahr ein Ticket sichern möchte, sollte früh buchen, oder mit einem eigenen Session-Beitrag die Veranstaltung bereichern. Das garantiert dann auch die Teilnahme.