Um Kunden das Werben zu vereinfachen, launcht Google – analog dem Keyword Planner für Such-Kampagnen – auch für das Google Display-Netzwerk, GDN ein neues Tool. Der Display Planner, ins Deutsche etwas holprig mit Planer für Display-Werbung übersetzt, löst nicht nur die langgedienten AdWords-Werkzeuge Placement- und Kontext-Targeting-Tool, sondern auch den aus dem DoubleClick Ad Planner hervorgegangenen Google Display Network Ad Planner ab.
Der Display Planner ist wie gewohnt im AdWords-Konto unter Tools und Analysen zu finden. Er vereint die Funktionalitäten eines Recherche- und eines Planungs- und Erstellungstools:
Recherche
- Verfügbares Netzwerkinventar auf Basis von Kundeninteressen
- Anzahl der erreichbaren Unique Visitors
- Anzahl zu erzielender Impressionen (Sichtkontakte)
- Prozentuale, demographische Verteilung (nur Alter und Geschlecht)
Planung/Erstellung
- Targeting und Ausrichtung nach Kontext (Keywords), Interessen(kategorien), (Placement-)Themen, Placements, Demographie, Standort, Sprache
- Modifizieren, Ergänzen und Löschen von Targeting-Ideen
- Festlegen der Gebotshöhe auf Basis bisheriger CPCs
Das klare, übersichtliche Layout des Display Planners, zusammen mit der guten Benutzerführung, ermöglicht dem Such-Kampagnen-versierten SEM-Manager, in wenigen Schritten eine Werbemaßnahme im GDN zu planen. Ausgangspunkt sind die Interessen potenzieller Kunden, als Begriffe eingegeben oder aus der automatischen Analyse der eigenen (Kunden-)Website. Der Display Planner ermittelt daraus alle verfügbaren Placements – Werbeflächen innerhalb von Websites, Mobilen Apps oder Videos – und unterstützt beim Optimieren der Targeting-Kriterien.
Soll zum Beispiel ein Friseur im GDN beworben werden, beginnt der Planungsprozeß im einfachsten Fall mit dem Begriff „friseur“. Der Display Planner schlägt daraufhin separate Anzeigengruppen für Targeting-Möglichkeiten nach Keywords, Interessen(kategorien), (Placement-)Themen, Websites, Mobile Apps und Videos vor.
So vereint die Gruppe „Themen: Haarpflege“ die Placement-Themen „Schönheit und Fitness“, „Haarpflege“, „Haarausfall“ und „Kosmetik- und Schönheitsexperten“, „Friseur 1“ Keywords wie „friseur frisuren“ oder „friseur testen“, „Website/Kanäle 1“ URLs wie „friseur360.de“ oder „haarforum.de“, usw. Die Grafik weist aus: damit können in Deutschland bis zu 50 Mio. Unique User (Cookies) erreicht und bis zu 5 Mrd. Impressionen pro Woche generiert werden. Die Mehrheit dieser User ist weiblich (24%) bzw. gehört den Altersgruppen „18-24“ (20%) und „25-34“ (20%) an.
Per Mausklick werden alle gewünschten Anzeigengruppen dem anfangs leeren „Plan“ auf der rechten Seite hinzugefügt. Alternativ können individuelle Targeting-Kombinationen in separaten Anzeigengruppen erstellt oder vorhandene Anzeigengruppen modifiziert werden.
In einer Friseur-Kampagne könnte Context-Targeting über Keywords mit demographischen Kriterien kombinert werden. Entsprechende Werbemittel der Anzeigengruppen „Friseur_18-24_weiblich“ und „Friseur_18-24_männlich“ lassen sich dann ganz individuell auf die Zielgruppen „junge Frauen“ bzw. „junge Männer“ abstimmen.
Leider versteht Google die Ausrichtung nach Standort und Sprache nicht als Targeting und gruppiert beides unter „Kampagnenausrichtung“ auf der linken Seite. Auch das Filtern nach Placement-Typen ist von den Targeting-Ideen getrennt. Das ist für manchen Anfänger verwirrend.
Über den Button „Plan überprüfen“ erhält der Benutzer eine detaillierte Übersicht des aktuellen Kampagnen-Entwurfes. Auch hier läßt sich der „Plan“ weiter optimieren. Werden weitere Targeting-Vorschläge benötigt, gelangt man über „Zurück zu den Ideen“ jederzeit zur Recherche-Ansicht zurück. Das Ergebnis dieses iterativen Vorgehens wird eine Display-Kampagnen mit zielgenauem Targeting sein.
Genau wie der Keyword Planner bedingt auch der Display Planner ein bestehendes AdWords-Konto. Damit kann der fertige Kampagnen-Plan direkt gespeichert werden. Jetzt fehlen nur noch die passenden Werbemittel – Text-, Image-, Display, oder Video-Anzeigen und die Display-Kampagnen kann starten.