Die gleiche Website sieht auf zwei Monitoren unterschiedlich aus und ein Foto hat in der Druckversion eine ganz anderen Farbton als im Bildbearbeitungsprogramm. Im kleinen Rahmen ist das lästig, im schlimmsten Fall kann ein großer Druckauftrag mit zehntausenden Kopien in der Presse landen, weil die Farben der Druckversion keinesfalls mit denen der digitalen Vorlage übereinstimmen. Was viele Nutzer nicht wissen: Jeder Bildschirm wird mit einer eigenen Kalibrierung geliefert, d.h. die Farbtemperatur, der Kontrast etc. sind nicht unbedingt optimal eingestellt. Wir helfen ihnen, das zu ändern.
Worauf muss geachtet werden?
Weißpunkt
Weiß ist in unterschiedlichem Licht nicht immer gleich weiß, daher muss dieser Ton vordefiniert werden. Allgemein werden 6500 Kelvin als Mittelwert empfohlen und ist meist in den Monitoren auch voreingestellt.
Gamma
Der Gamma-Wert beschreibt das Kontrastverhältnis (also den Kontrast von hell nach dunkel) und hat einen voreingestellten Wert von 2,2. Im Windows-Betriebssystem war das schon immer so, im Mac lag der voreingestellte Wert bis vor Snow Leopard bei 1,8, mittlerweile aber auch bei 2,2.
Luminanz
Der voreingestellte Wert der Helligkeit ist meist ok, kann und sollte aber individuell an das Umgebungslicht angepasst werden, sollte es ungewöhnlich hell oder dunkel sein.
Es gibt verschiedene Arten den Monitor zu kalibrieren:
Erste Hilfe: Manuelle Bildschirmkalibrierung mit Windows
Im Windows-Betriebssystem gibt man im Suchfeld „dccw“ ein und erreicht die Bildschirm-Farbkalibrierung. Hier wird man einfach durch verschiedene Schritte geführt um die erforderlichen Einstellungen für den bestimmten Monitor individuell vornehmen zu können.
Erste Hilfe: Manuelle Bildschirmkalibrierung mit einem Mac
Im Mac-Betriebssystem erreicht man über Systemeinstellungen>> Monitore>> Farben>> kalibrieren den Kalibrierungsassistenten und führt unter dessen Anleitung die erforderlichen Schritte durch.
Für Profis allerdings unverzichtbar: Das Kalibrierungsgerät
Für Designer, Fotografen, die Druckbranche; die Anschaffung eines Kalibrierungsgeräts ist hier unerlässlich.
Die Kalibrierung sorgt für eine verbesserte Übereinstimmung von der Druckversion und der digitalen Variante.
Die meisten Lösungen passen sich dem Umgebungslicht an. Wie auch Spyder4. Das Gerät wird mittig an den Bildschirm gehängt, die mitgelieferte Software sagt einem, was zu tun ist um bestmögliche Resultate zu erreichen.
In verschiedenen Foren wird oft dazu geraten, sich solch ein Gerät auszuleihen. Zum Einen werden die Geräte allerdings mittlerweile mit einer Lizenz verkauft, zum Anderen wird empfohlen die Kalibrierung regelmäßig durchzuführen, am besten alle 3-4 Wochen, da sich die Farbeinstellungen des jeweiligen Monitors nach einer Weile wieder verstellen.
In folgendem Video zeigt Markus Dollinger wie eine solche Kalibrierung mit dem Eizo FlexScan SX2762W funktioniert und gibt zahlreiche Zusatzinformationen rund um das Thema. Das Video zeigt zwar eine Länge von über 25 Min an, jedoch geht es nur in den ersten 8 Minuten um die Einstellung des Bildschirms.
Laptop-Monitore haben übrigens von Natur aus eine geringere Farbdynamik, die Einstellungsmöglichkeiten im Gegensatz zu externen Monitoren sind begrenzt, daher sind sie für die Bildbearbeitung und visuelle Gestaltung nicht die beste Wahl. Manche Monitore lassen sich auch ohne Zusatzgerät kalibrieren, hier spricht man von der Hardware-Kalibrierung.
Fazit
Natürlich ist die Anschaffung eines Kalibrierungsgeräts mit Kosten verbunden. Arbeitet man nicht in einem gestalterischen Bereich, ist dies wohl nicht zwingend notwendig. Jeder Monitor sollte zumindest regelmäßig eingestellt werden, um eine korrekte Wiedergabe zu gewährleisten.